[deepamehta-users] Mittwoch: Vortrag von Prof. Dr. Frieder Nake: "Zwischen probabilistischer Theorie und präzisen Vergnügen - Zur frühen Computerkunst in Deutschland mit Ausblick aufs Jetzt"

Jörg Richter jri at deepamehta.de
Mo Jul 5 00:54:01 CEST 2010


Prof. Dr. Frieder Nake, Bremen, in der 11. Ringvorlesung 2010 n_space "Medienkonsum im Wandel" des Instituts für Informatik der Uni Potsdam am Mittwoch, 7. Juli 2010, um 16:00-17:00, diesmal in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin Mitte, Leibniz-Saal, öffentlich, kostenlos

Prof. Dr. Frieder Nake, Universität Bremen und Hochschule der Künste, Bremen

   

Zwischen probabilistischer Theorie und präzisen Vergnügen -
Zur frühen Computerkunst in Deutschland mit Ausblick aufs Jetzt.

Abstract

Die große und schwer beladene gesellschaftliche Unternehmung der Kunst hat in den letzten fünfzig Jahren einen besonderen Impuls aus der Elektronik und Informatik erfahren. Die Künste der digitalen Medien sind starker Ausdruck hiervon. Ohne algorithmische Verfahren (und somit ohne Computer) sind sie undenkbar. Das Internet als Medium der Medien aber kommt aus der Informationstechnik herauf und beeinflusst aufs Tiefste nicht nur seine Herkunft, sondern nachhaltig alle Aktivitäten der Individuen, Institutionen und Gesellschaften. 
Leitende Frage kann daher sein: Wie wirkt die technische Struktur Internet auf zwei disparate Felder wie die Kunst und die Informatik ein, gibt es Konvergenzen zwischen ihnen, und worin bestehen solche? 
Für den Vortrag soll solches Fragen den Hintergrund dafür abgeben, einen konkreten Fall etwas genauer zu betrachten – den Fall der Computerkunst in ihren Anfängen und heute. Die Betrachtung soll wiederum in der Spannung zwischen Probabilismus (Wahrscheinlichkeitstheorie) und dem Vergnügen angestellt werden, das wir bei sinnlicher Wahrnehmung von Ästhetischem empfinden können. Nach einem Titel bei Max Bense geht es bei Konkreter Kunst (zu der manches in der Computerkunst gerechnet werden kann) um eine Spielart von Vergnügen, die er die „präzisen“ genannt hat. 
In anderen Worten geht es um die damals diskutierte Kluft zwischen zwei „Kulturen“, der szientifischen und der literarischen. An sie soll erinnert werden. Insbesondere aber soll das Zusammentreffen von beiden als Algorithmik und Ästhetik in der Programmierung von Computern und Zeichenautomaten beleuchtet werden – ein notwendiges Zusammentreffen, wenn die Maschine des Berechnens, der Computer, dazu gebracht werden soll, zu zeichnen. Was nämlich muss dem Zeichnen dafür zugemutet werden? Und was darüber hinaus, wenn nicht nur überhaupt gezeichnet werden soll, sondern wenn dies auch noch in gestalterischer, künstlerischer Absicht geschieht. Hohe Anstrengung des formalen Denkens, hohes Vergnügen der sinnlichen Wahrnehmung sind die Pole einer Aktivität, die das künstlerische Meisterwerk der Vergangenheit überantwortet.
CV Frieder Nake, Universität Bremen & Hochschule für Künste Bremen

Biografische Notiz

Prof. Dr. Frieder Nake, University of Bremen, Computer Science 
P.O.Box 330440, D-28334 Bremen, Germany, Tel. +49-421-218 3525              +49-421-218 3525       
nake at informatik.uni-bremen.de, www.agis.informatik.uni-bremen.de
Vita

Geboren 16.12.1938 
1958-64           Studium der Mathematik in Stuttgart 
1965                 erste Ausstellung von Computerkunst, Stuttgart. Viele weitere in der Folge 
1966                 First Prize im Computer Art Contest von „Computers and Automation” 
1967                 Promotion zum Dr.rer.nat. in Wahrscheinlichkeitstheorie 
1968-69           Postdoctoral Fellow, University of Toronto 
1970-72           Assistant Professor Computer Science, University of B.C. in Vancouver 
Seit 1972         Professor an der Universität Bremen, Grafische Datenverarbeitung und Interaktive Systeme 
1997                 Berninghausen-Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation 
Seit 2004         mit Lehraufträgen an der Universität Bremen und der Hochschule für Künste, Bremen, in Digitale Medien und Computergrafik
Gastprofessor:

Universität Wien 1988, Universitetet Oslo 1995, University of Colorado at Boulder 1997 und 1998, Aarhus Universitet 2000 , 2002, 2004, 2005, International School of New Media Lübeck 2003, 2005, 2006, Hochschule für Künste Bremen 2005-06, Universität Basel 2007, Donau-Universität Krems 2009, 2010, Universidad de Costa Rica 2009
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte

Gestaltung digitaler Medien, Interaktive Grafik, Computerkunst, Technische Semiotik, Theorie der Informatik, Computer in Lernumgebungen 
compArt | Kompetenzzentrum Digitale Kunst (gefördert von der Rudolf Augstein Stiftung)
Buchpublikationen

F. Nake, A. Rosenfeld (eds.): Graphic Languages. Proc. of the IFIP Working Conference on Graphic Languages. Amsterdam: North-Holland Publ. Co., 1972
F. Nake: Ästhetik als Informationsverarbeitung. Grundlagen und Anwendungen der Informatik im Bereich ästhetischer Produktion und Kritik. Wien, New York: Springer-Verlag, 1974 (engl. Übersetzung in Vorbereitung)
F. Nake (ed.): Graphik in Dokumenten. Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag, 1986
W. Coy, F. Nake, et al. (eds.): Sichtweisen der Informatik. Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1992
F. Nake, D. Stoller (eds.): Algorithmus und Kunst. ”Die präzisen Vergnügen”. Hamburg: Sautter & Lackmann, 1993
F. Nake (ed.): Die erträgliche Leichtigkeit der Zeichen. Ästhetik, Semiotik, Informatik. Baden-Baden: Agis-Verlag 1993
P.Bøgh Andersen & F. Nake: Computers and Signs. Prolegomena to a Semiotic Foundation of Computing Science. In preparation
Zahlreiche Zeitschriften- und Konferenzbeiträge
Der Vortrag erfolgt im Rahmen der Tagung NMI 2010 (Neue Medien der Informationsgesellschaft), zu der Sie an diesem Tage auch herzlich in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften eingeladen sind. Bitte aber anmelden unter www.nmi-berlin.de und unter Bemerkungen "Ringvorlesung" angeben, ankreuzen und  "Auf Einladung des Veranstalters". Hat Ihnen der Vortrag gefallen? Dann bleiben Sie gerne noch zum Sommerempfang der Alcatel-Lucent Stiftung "Über den Dächern von Berlin"  auf der Dachterrasse der Akademie.  Wir sorgen dort ab 20:00 auch für einwandfreien Empfang des Fußball WM Spiels Deutschland-Spanien :-) . 
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe unter http://www.medienengineering.de/Ringvorlesungen/SS2010/ringevent_n_space.htm und zur Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung unter http://www.stiftungaktuell.de.
Veranstaltungsort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin, Leibniz-Saal, anschließend Dachterrasse und Wintergarten -siehe www.bbaw.de   
Klaus Rebensburg
 
Prof. Dr.-Ing. Klaus Rebensburg
Universität Potsdam, Institut für Informatik, Netzwerktechnologien und multimediale Teledienste (Medienengineering)
Haus 3.4.1.17, August-Bebel Straße 89, 14482 Potsdam, www.medienengineering.de
Telefon mobil: 0177 8090214, klaus.rebensburg at uni-potsdam.de, www.klausrebensburg.de, XING, Skype: klaustech
 

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